KIWISCHNITT UND PFLEGE
Geschätze Lesezeit: 30 Minuten
Schnittzeitpunkt: Ende Januar bis Mitte Februar
Beim Winterschnitt werden zunächst alle steil nach oben wachsenden Ranken herausgeschnitten, denn diese
würden uns im Sommer sowieso abbrechen. Danach alte vergreiste Äste zugunsten einer Fruchtholzerneuerung
ausschneiden. Es muss jedoch bedacht werden, dass nicht alle alten Fruchttriebe auf einmal herausgeschnitten
werden dürfen, da dann alle Fruchtansätze weggeschnitten werden und die Ernte somit sehr bescheiden
ausfällt. Ideal ist es, Jahr für Jahr einige alte Äste herauszuschneiden. Somit bekommen wir eine gute und
regelmäßige Fruchtholzerneuerung. Ebenfalls wird krankes und beschädigtes Fruchtholz herausgeschnitten.
Achtung: Dringend davon abzuraten ist, die Kiwi zu einem späteren Zeitpunkt als im Winter zu schneiden, da der
Saftdruck so hoch ist, dass der Saft regelrecht herausspritzen würde.
Hier hilft dann auch kein Wundverschluss
mehr.
Die Kiwi blutet einige Tage bis sich die Wunde selbst verklebt.
Der Sommerschnitt ist wesentlich einfacher. Hier werden die steil nach oben gewachsenen Ranken
herausgebrochen, nicht schneiden, sie lassen sich sehr leicht am Wuchsansatz herausbrechen. Im Sommer
besteht auch keine Gefahr, dass die Kiwi zum Bluten kommt. Wenn die Früchte walnußgroß sind, wird der
fruchttragende Langtrieb auf 5-7 Blätter nach der Frucht eingekürzt. Somit können sich die Früchte schön
ausbilden.
Düngen: Die Kiwi liebt eher einen sauren Boden (pH-Wert 5,5). Bei einem zu hohen Kalkgehalt (pH-Wert über 7)
kommt es zu Chloroseschäden. Die Blätter verbräunen sich vom Rand her und können schon im August
abgeworfen werden, was sich natürlich auf den Geschmack und das Wachstum der Früchte negativ auswirkt.
Auch auf Magnesiummangel reagiert die Pflanze sehr sensibel. Im Sommer hellen die Blätter von der Mitte
heraus auf und werden spröde. Die Kiwipflanze wirkt dann auch welk und schlaff.
Für die Kiwi soll organischer Dünger verwendet werden (gut abgelagerter Stallmist, Kompost). Wer dies nicht zur
Hand hat, kann z.B. auch „Animalin Gartendünger der Fa. Oscorna“ mit einer Beigabe von „Hornspänen mit
Magnesium der Fa. Compo“ verwenden (beides bekommt man im Gartenmarkt und beim Gärtner). Die Kiwi ist
ein Flachwurzler mit weit auslaufenden Wurzeln, daher nicht um den Stamm Düngen, sondern breitwürfig
ausstreuen. Eine zusätzliche Rindenmulchschicht hilft, dass der Boden im Sommer feucht bleibt. Ebenso bewirkt
der Rindenmulch, dass der Boden im sauren Bereich bleibt.
Gedüngt wird im Februar, danach zur Blütezeit ca. Mitte Juni und Ende Juli zur Fruchtentwicklung.
Patentkali im September rundet das Düngejahr ab. Patenkali bewirkt, dass die Früchte schön ausreifen und die
neuen Fruchttriebe gut verholzen.
Schädlinge und Krankheiten: Die Kiwi ist eine schädlingsfreie, sehr robuste Pflanze ohne Krankheiten, also ideal
für den Hausgarten! Der Stamm sollte mit einem Gitter gegen Katzen geschützt werden. Katzen lieben den
Geruch des Saftes der Kiwis und kratzen ständig daran. Darunter könnten insbesondere junge Pflanzen sehr
leiden.